Nach meinen Griechenland-Urlauben in den 90ern habe ich überall gesucht, um ein griechisches Lokal zu finden, was in mir diese Gefühl wiederaufleben lässt, was ich im Urlaub hatte. Wenigstens ein bisschen. Ich habe viel probiert, in verschiedenen Städten, bis ich zufällig, mit einem geschenkten Gutschein, vor geschätzt 12 Jahren hier gelandet bin.

Wenn man das Lokal betritt, weiß man sofort, man ist in einem inhabergeführten Restaurant, was mit ganz viel Liebe und Persönlichkeit gestaltet wurde. Die Patrona "Rosi", die auch in der Küche das Regiment führt, hat die Gardinen an großen Ästen angebracht, eines Ihrer Gemälde ziert die Wand vor Kopf und der Gastraum zur linken ist mit rustikalen Holztischen und - stühlen ausgestattet. Vor dem Tresen befinden sich zwei alte Sessel in neuer Leopardenoptik und der Gastraum zur rechten ist mittlerweile in dunkelgrün, Holz und Backstein gemütlich und etwas edler als früher hergerichtet. Ich muss ja gestehen, früher gefiel er mir auch sehr gut, als noch ihre Staffelei und verschiedene Bilder dort standen.

Ab dem zweiten Besuch wird man dort begrüßt, wie ein alter Bekannter. Der Kellner scheint erst etwas ruppig aber nur, wenn man ihn nicht kennt. Da ich ihn schon lange kenne - und er mich - begrüßt er mich herzlich, fragt er nur lachend:  "Wie immer?" und legt mir den Bestellblock und den Kugelschreiber vor die Nase. Denn wenn ich hier bin, muss ich natürlich meine Lieblingsmezedes essen. Also am besten, ich komme mit vielen Freunden, denn ich habe viele Lieblingsmezedes...und deshalb schreibe ich immer gleich selbst die Nummern auf.

Ich glaube, es sind knapp 40 warme und kalte Vorspeisen, zwischen 3,90 € für Oliven und Pepperoni bis 10,30 € für Octopus in Kräutermarinade.  Hauptgerichte von 12,90 € Souvlaki bis 23,90 € für Rinderfilet in Cassis-Sauce. Gyros sucht man hier übrigens vergebens, was ich überhaupt nicht schlimm finde.

Ich fange also an und schreibe auf jeden Fall den allerbesten Tzatziki auf, aus dem guten griechischen Joghurt mit ordentlich Knoblauch und frischer Gurke, dann die überbackenen Champignons in Weißweinsauce (wie griechisch das ist, lassen wir mal dahingestellt, lecker ist es!), die frischen roten Bete in Marinade mit etwas Knoblauch, den göttlichen Saganaki Graviera (Schafskäse aber kein Feta, sondern von festerer Konsistenz, der von beiden Seiten in der Pfanne kross angebraten wird, und in der Mitte dann so halbweich ist... schwer zu beschreiben, aber unbedingt die Sünde wert!), natürlich Gavros, diese kleinen Sardellen, kurz mehliert und frittiert, die man mit Kopf und Schwanz isst und Souvlaki. Dieses Souvlaki ist so saftig und hat einen so grossartigen Grillgeschmack, das ich mich direkt wieder in die kleine Taverne auf dem Peloponnes in dem kleinen Dorf nahe Patras zurückversetzt fühle..

Man merkt, dass schon beim Einkaufen grosser Wert auf Qualität gelegt wird. Wenn man hier und da schon mal Gurken bekommt, die nach nichts schmecken oder blasse Tomaten, habe ich das hier noch nie erlebt. Niemals hatte ich auch nur einen Beilagensalat, der ein schlaffes Blatt enthielt oder nicht liebevoll angerichtet wurde.

Hier seid Ihr wirklich gut aufgehoben, egal ob arm oder reich, egal ob schick oder lässig, egal ob Familie oder Freunde. Wie gesagt: Ich bevorzuge eine größere, lustige Truppe mit der ich mir ALLE Mezedes teilen kann! ;)

Lasst es Euch schmecken!!

Taverne Epsilon

Geschwister-Scholl-Straße 2

44135 Dortmund

www.taverne-epsilon.de

Tel: 0231 5337080

Öffnungszeiten:

Dienstag-Sonntag 17:30 Uhr bis 23:30 Uhr

Achtung: keine Kartenzahlung