EMIL

EMIL Grill und Meer

 

 

Unten am Fuße des "U" befindet sich im ehemaligen Auerbachskeller das EMIL. Ich überquere zunächst den Vorplatz des "U", bei gutem Wind steigt mir schon der Duft nach gegrilltem Fleisch in die Nase, der aus dem "Schornstein" wabert und ich muss eigentlich nur noch der Nase nach gehen. Die Nase führt mich zu einer Treppe, die in einen lauschigen Innenhof hinunterführt, der mich sehnsüchtig an den hoffentlich bald erwachenden Frühling denken lässt.... Ein schöner kühler Wein, etwas Gegrilltes hier unten im geschützten Hof, links mit Blick in die Küche mit den geschäftig umherwirbelnden Köchen....Nicht mehr lange!

 

Zunächst schreite ich lieber weiter über den Hof zur Tür und begebe mich durch den schweren Luftzugschutzsamtvorhang an das Empfangspult. Wie jedesmal wieder lasse ich meinen Blick durch dieses tolle Gewölbe gleiten, wo alte Säulen, Kronleuchter, rustikale Holztische und moderne Stühle wunderbar miteinander harmonieren. Auf den Tischen stehen Rosmarintöpfchen, eine Flasche Olivenöl, das gläserne Töpfchen mit den unverzichtbaren Salzflakes und die Beleuchtung ist mehr als anheimelnd. Ich bin wirklich gerne hier. Es ist eine tolle Location. Edel, ohne steif zu sein, ein Industriedenkmal aber modern und stylish, ohne kühl zu wirken. Der Service ist immer freundlich, jung und locker, eben Dortmund :) 

 

Und schon begrüßt mich freundlich Dennis, einer der heute abend fünf Servicemitarbeiter in kariertem Hemd mit schwarzer EMIL-Schürze, fragt nach meiner Reservierung, ob er mir die Garderobe abnehmen darf und führt mich zum vorbereiteten Tisch.  Nachdem er meine Garderobe entgegengenommen hat, kommt er mit einer wirklich riesigen Holz-Speisekarte, was mich zu der Vermutung veranlasst, dass kleinere schnell mal eingepackt werden könnten. Diese Gefahr besteht hier definitiv nicht! Die Karte ist fast so groß wie einer der Zweiertische aber deutlich leichter ;)

 

Sie besteht aus zwei Teilen: einmal die Seite mit den kompletten Gerichten, Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts und einmal die Seite mit den verschiedenen Fleischangeboten, mit ausführlicher Beschreibung zu Herkunft und Zubereitungshinweis (z.B. 800 Grad Grill u.ä.), sowie den einzelnen Beilagen, die man dazu wählen kann. Das günstigste Hauptgericht ist der EMIL´  s BBQ Burger incl. Steak House Fries und Beilagensalat. 220 g Bio-Rind mit Bacon, Cheddar, Spiegelei und Salat, Gurke, Tomate für 16,50 €. Nicht billig, aber riesig und sehr lecker. Gefolgt vom Maishähnchen Surpreme, ca. 200 g für 18,00 €. Das günstigste Stück Fleisch ist ein kanadisches Sous vide gegartes Heritage Flap Meat, ca. 250 g, auf dem 800 Grad Grill gefinished, für 26,50 €. Beilagen gibts zwischen 3,50 € bis 5,00 €. Nichts für jeden Tag, aber wenn es mal ein besonderes Ambiente mit einem tollen Stück Fleisch sein soll, dann ist man hier sehr gut aufgehoben. 

 

Mittlerweile sind nun auch meine Abendbegleiter eingetroffen und wir werden gefragt, ob wir einen Aperitif wünschen. Ich wähle die aktuelle Empfehlung des Hauses, einen Cocktail aus Granatapfel, Whisky und Essig auf Eis, meine autofahrende Freundin einen alkoholfreien Cocktail und der Herr in der Runde ein Bier. Zunächst wird uns frisch gebackene Focacchia auf einem Holzbrett mit Butterröschen serviert. Wir benutzen allerdings lieber das Olivenöl und die Salzflakes, die auf dem Tisch stehen! Herrlich mediterran...

 

Da kommen auch schon unsere Aperitifs und der Gruß aus der Küche. Heute grüßt die Küche unter der Leitung von Sebastian Felsing mit einem samtigen Pastinakenpüree mit einem Scheibchen saftig-mürbem Tafelspitz. Na! Da grinsen wir ja schon mal erwartungsvoll in die Runde! Fängt ja schon gut an.

 

Bei der Reservierung hatten meine Freundin und ich schon angegeben, dass wir das Menu aus dem Menukarussel möchten: Vier Gänge mit begleitenden Weinen und Wasser für 55,90 € (die Küche kann nämlich richtig leckere Menüs, nicht nur Steaks mit Salat!), der spontan mitgekommene Mann wählte den Wildkräutersalat mit Joghurt-Limettendressing für 8,90 € und das Irische New York Strip Roastbeef, ca. 300 g, medium-rare, aus dem 800 Grad Grill mit hausgemachter Barbecue-Soße, Kräuterbutter und einem frischen Gurkensalat für 36,00 €, mit der Extra-Beilage "gebratene braune Champignons" für 4,00 €, für eine ordentliche Portion.

Wildkräutersalat mit Joghurt-Limettendressing

Irisches New York Strip Roastbeef ca. 300 g, medium-rare, aus dem 800 Grad Grill mit hausgemachter Barbecue-Soße, Kräuterbutter und einem frischen Gurkensalat


 

Für uns Damen kam dann erst einmal der erste Gang, die angeräucherte Fjordforelle, fein gebraten auf Rapunzelsalat, rechts und links gesäumt von zwei zarten Frischkäse-Kräuter-Mousse-Medaillons, in hauchdünner Gurke eingerolltem roten Kaviar, eingelegtes Gemüse in Form von Radieschen und Sellerie mit genau der Säure und dem Biss, der das Ganze komplettierte, Rettichspaghetti, Veilchen für die Frühlingsoptik und links außen unter dem Radieschen ein tolles, würzig-frisches Tartar von der Fjordforelle. Toller Auftakt, wunderbare Optik und mit dem dazu servierten frischen Muscat ein Träumchen.

 

Als nächsten Gang bekamen wir ein Süppchen, also eigentlich einen Cappuccino vom Sellerie mit Apfelschaum, begleitet von Curry-Erdnuss-Geflügelpraline gebettet auf (wie ich glaube, ohne es zu wissen) Rot- bzw. Portwein-Schalotten. Ganz fein und mit ordentlich Butter aufmontiert ;) Dazu gab es einen schönen Grauburgunder von überraschend goldener Farbe.

 

Vor Beginn des Menus wurden wir gefragt, ob wir den Fisch- oder Fleischhauptgang wünschen, wir entschieden uns für das zart geschmorte Ochsenbäckchen mit ganz wunderbar knackig frischem, nur ganz kurz in Bütterchen gegartem grünen Spargel auf samtigem Süßkartoffelpüree, begleitet von einer ganz tollen, zart getrüffelten Jus (ich hasse es, wenn es so doll auf die Mütze nach Trüffelaroma schmeckt! Und das hier war richtig lecker). In der Mitte thronte das saftig-zart geschmorte Ochsenbäckchen. Dumm nur, dass wir vergessen hatten, dass Ochsenbäckchen naturgemäß so saftig ist, wegen der leicht gallertartigen Maserung. Das war jetzt nicht so unseres aber das Stück Fleisch war groß genug, dass wir etwas abschneiden konnten.

Dafür probierte ich ein Stück von dem Steak des Herren und war schockverliebt. Also in das Fleisch! ;) Großartig.

Vielleicht bin ich aber auch schon in unterschwelliger Frühlingsstimmung, so dass ich das gegrillte dem geschmorten Fleisch vorziehe! :)

Zu diesem Gericht wurde sehr passend ein Bordeaux gereicht, der - wie ich finde - sehr vanillig schmeckte, was sehr gut zur Süßkartoffel und der Trüffeljus passte.

 

Mittlerweile schon sehr gut gesättigt, ließen wir uns erst einmal einen Espresso bringen. Der wird mit einem winzigen, saftigen Schokobrownie-Stückchen auf dem Löffel serviert...mmmmhhhhh....

 

Und schon wieder fit fürs Dessert! :)

 

Dies trug den ansprechenden Namen "Terrine von der Zartbitterschokolade" und war ein Schnittchen mit einem Schokoboden, darauf eine Art Schokomousse in etwas kompakterer Ausführung, getoppt von einer Art dunkler Schokoganache mit hocharomatischen Flugmangogeltüpfelchen, einer sehr kompakten Flugmangoespuma und einem sehr grünen und sehr limettigen Limettensorbet.

Sehr schöner Abschluss aus schokoladig-schwer und fruchtig-leicht-erfrischend.

Glücklich und satt machten wir uns langsam wieder auf den Heimweg. Nicht ohne noch einmal kurz dem Chefkoch zu winken und uns mit ihm über das 3:0 für Dortmund zu freuen. Langsam stiegen wir die Treppe wieder hinauf und wenn es nicht Mittwoch gewesen wäre, hätten wir noch auf einen Drink ins MOOG gehen können oder wenn es endlich wieder Sommer wäre an die Strandbar auf einen erfrischenden Longdrink an den Pool......

Specials

Regelmäßig finden im EMIL auch Whisky-, Rum- und Gin-Tastings statt, immer in Verbindung mit einem 3-Gang-Menu. Nähere Informationen dazu findet Ihr auf der Website oder auf der Facebookseite vom EMIL

Location

EMIL

Emil-Moog-Platz

44137 Dortmund

 

www.emil-dortmund.de

Tel.: 0231 47647814

 

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag 18:00 - 0.00 Uhr

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Kerstin (Samstag, 11 März 2017 08:11)

    Oh Gott, Pavlow hätte seine Freude an mir gehabt! Was lief mir das Wasser im Mund zusammen!
    Danke für den Tip!